Frankreichs Sozialisten gefährlich für Europas Stahlkonjunktur

Weil Frankreichs Sozialisten wachstumsfeindliche Politik machen und stets ihre eigenen Prognosen verfehlen, könnte Europas Stahlkonjunktur ein Problem bekommen. Die französische Regierung hat mal wieder ihre Wachstumsprognose gesenkt. Wegen der desolaten Lage kann die Stahlindustrie froh sein, dass Frankreich zwar die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas ist, aber nicht der zweitgrößte Stahlproduzent.

Entweder führt er die EU-Kommission mit Absicht an der Nase herum oder er kann seinen Job nicht. Die Rede ist von dem französischen Finanzminister Pierre Moscovici. Er sagt, dass die französische Wirtschaft im nächsten Jahr nur 0,9 Prozent wachsen wird. Im April wurde noch ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1,2 Prozent in Aussicht gestellt. Es war nicht das erste Mal, dass Moscovici eine viel zu rosige Wachstumsprognose kassieren musste.

Auch bei der Neuverschuldung kommt das Prinzip der Nachverhandlungen zum tragen, das französische Unternehmen gerne bei Fusionen und Übernahmen einsetzen: Man vereinbart mit dem Gegenüber einen Kompromiss und weicht anschließend von seinen daraus einhergehenden Pflichten sukzessive ab und stellt neue Forderungen.

So sagte Moscovici der EU-Kommission im Frühjahr zu, dass die Neuverschuldung in diesem Jahr bei 3,7 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen wird. Vorgestern hob der Minister sodann das Defizitziel auf 4,1 Prozent an.

Den Daten des Internationalen Stahlverbandes World Steel zufolge ist Frankreich der sechstgrößte Stahlproduzent in Europa. An erster Stelle steht Russland, gefolgt von Deutschland, der Ukraine, der Türkei sowie Italien. Sollte Paris die wachstumsfeindliche Politik fortsetzen, könnte es in den kommenden Jahren hinter Großbritannien zurückfallen.