Industrieproduktion und Auftragseingang der deutschen Wirtschaft haben erneut enttäuscht. Beides schrumpfte zuletzt stärker als von Experten erwartet. So fiel die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes im Juli um 0,6% gegenüber dem Vormonat. Die Auftragseingänge brachen um 2,7% ein, meldet das Statistische Bundesamt.
"Angesichts der weiter schwelenden internationalen Handelskonflikte und der zurückhaltenden Geschäftserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe zeichnet sich für die kommenden Monate noch keine grundlegende Besserung der Industriekonjunktur ab", kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium. Einziger Lichtblick ist die Baukonjunktur, die nach Einschätzung des Ministeriums "weiterhin intakt" sei.
Es deute bislang nur wenig darauf hin, dass es Deutschland aus eigener Kraft zurück zu Wachstum schaffen könne, teilt Beratungsfirma Sentix am Montag das Ergebnis einer aktuellen Finanzexperten-Umfrage mit. "Denn die deutsche Politik beschäftigt sich mehr mit Klima und Steuererhöhungen als mit wachstumsfördernden Maßnahmen", heißt es in dem Report.

Die Stahlindustrie trifft es besonders hart, wie ein Blick auf die Aktienkurse zeigt. Anteilsscheine von Thyssenkrupp haben seit Jahresbeginn 18% verloren, die von Salzgitter büßten 32% ein. ArcelorMittal-Papiere verloren 21%. Der deutsche Aktienindex (Dax) legte hingegen um 15% zu. Vieles spricht inzwischen dafür, dass an einem Zusammengehen von Thyssenkrupp mit Salzgitter kein Weg vorbeigeht.