Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 26. September 2019
Warmband zum SchleuderpreisAuf dem Stahlmarkt kursiert eine Meldung, wonach sich ein EU-Abnehmer Warmband zu extrem günstigen Konditionen gesichert hat. Demnach soll er an einem russischen Stahlproduzenten weniger als 400 Euro je Tonne cif bis italienischer Hafen bezahlt haben, meldet "Argus". Zum Vergleich: Der Stahlpreis für Warmband aus Deutschland, Frankreich und Benelux lag zuletzt bei 451 Euro je Tonne, der für italienisches bei 430 Euro.
Thssenkrupp: Kerkhoff muss gehen
Die Eigentümer von Thyssenkrupp setzen Konzernchef Guido Kerkhoff vor die Tür. "Von Beginn an stand Kerkhoff in der Kritik einiger Investoren, die im ihm keinen Reformer, sondern eher einen Bremsklotz und Vertreter der alten Garde sahen", heißt es in einem Reuters-Artikel. Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird die Chefin des Aufsichtsrats, Martina Merz, übernehmen. Es ist ein suboptimale Lösung. Der Konzernumbau dürfte, allen Beteuerungen zum Trotz, ins Stocken geraten.
Hiobsbotschaften aus der Industrie
- Continental will bis zu 20.000 Stellen streichen. Bei dem deutschen Unternehmen handelt es sich um einen der weltweit größten Zulieferer der Automobilindustrie. Unternehmenschef Deggenhart spricht von einer Krise der Automobilindustrie. Man reagiere auf einen Rückgang der globalen Automobilproduktion.
- Dem Schweizer Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach könnte finanziell die Luft auszugehen. Die Ratingagenturen Standard & Poor's (S&P) und Moody's senken den Daumen. Sollten sich die Automobil- und die Maschinenindustrie 2020 nicht deutlich erholen - und dies sei nicht das Basisszenario -, sei die Kapitalstruktur des Spezialstahl-Herstellers nicht mehr nachhaltig, so S&P.
- Der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenbauer ging im ersten Halbjahr um 21% zurück. Hintergrund ist der Maschinenbau. Er investiere derzeit zurückhaltend, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Wilfried Schäfer, Chef des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW).