Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 22. Juli 2016
Die deutsche Wirtschaft verbuchte im Juli bislang das stärkste Wirtschaftswachstum in diesem Jahr. Einen großen Anteil daran hat die Industrieproduktion, berichten die Konjunkturforscher von IHS Markit. Sie sagen: "Etlichen Industrieunternehmen zufolge hat besonders die Auslandsnachfrage nach Industrieerzeugnissen ‚Made in Germany’ angezogen, weshalb es in diesem Sektor zum zweithöchsten Zuwachs an Exportbestellungen seit knapp zweieinhalb Jahren kam."Im der Eurozone sieht es bei weitem nicht so gut aus. Hier ging gemäß den brandneuen Umfrageergebnissen der Einkaufsmanager das Wachstumstempo auf den niedrigsten Stand seit eineinhalb Jahren zurück. Die Industrieproduktion konnte nur geringfügig gesteigert werden. Ohne die Impulse aus Deutschland - die mit Abstand größten Volkswirtschaft der Eurozone - hätte es wohl einen Rückfall gegeben. In Frankreich bleibt die Industriekonjunktur auf Schrumpfkurs, obschon sich die Abwärtsbewegung etwas verlangsamte.
Deutschland profitiert von einem Comeback der Emerging Markets. Die Wachstumskluft zwischen Ländern wie China, Brasilien, Indien auf der einen, und den westlichen Industrieländern auf der anderen Seite, erhöht sich wieder. Seit dem Jahr 2011 war der Wachstumsvorsprung der aufstrebenden Volkswirtschaften gesunken. Dass sich hier nun eine Trendwende abzeichnet, ist eine bedeutsame Entwicklung.
Der Anstieg der Stahlpreise werde in der zweiten Jahreshälfte zum Erliegen kommen, sagen die Konjunkturexperten des zu der Ratingagentur Fitch gehörenden Forschungsinstituts BMI Research. Hintergrund seien die Überkapazitäten, die ab Herbst zu einem erneuten Rückgang der Stahlpreise führen sollten. Laut den neuen Stahlpreis Prognosen von BMI Research sei 2017 dann wieder mit steigenden Stahlpreisen zu rechnen. Die Zunahmen dürften aber bei weitem nicht so stark ausfallen wie in der ersten Hälfte 2016.
Zum Thema:
Diagramme Stahlpreisentwicklung (Euro pro Tonne)